Am 16. Mai 2024 hatten wir das Vergnügen, eine Werkbesichtigung bei Laco in Pforzheim zu erleben. Wir wurden herzlich empfangen, da wir unser Projekt über deutsche Uhrenhersteller im Vorfeld angekündigt hatten war die Freude umso größer . Ein besonderer Dank geht an Sarah, Susanna und Dario vom Laco-Team für den wunderbaren Austausch und die Aufnahme ins Presseregister.
Gründung und frühe Jahre: Laco wurde 1925 in Pforzheim von Frieda Lacher und Ludwig Hummel gegründet. Bekannt wurde die Firma in den 1930er und 1940er Jahren durch ihre präzisen und robusten Fliegeruhren, die von der deutschen Luftwaffe verwendet wurden. Laco war eines der wenigen Unternehmen, die Baumuster A und Baumuster B Uhren produzierten. Diese Uhren, ursprünglich ohne Firmenlogos und nur auf Funktionalität ausgelegt, wurden von Navigatoren getragen und waren mit einem Durchmesser von 55 mm beeindruckend groß.
Diese Uhren wurden im Zweiten Weltkrieg Auf Basis der vom Reichsluftfahrtministerium in der Fl. 23883 Anforderungen an Beobachtungsuhren ab 1940 verschiedene Hersteller per Beschluss in die Pflicht genommen, die Produktion nach strengen Vorgaben aufzunehmen.
Nachkriegszeit und Wiederaufbau: Nach dem Zweiten Weltkrieg, der Pforzheim nahezu vollständig zerstörte, begann Laco den mühsamen Wiederaufbau. Trotz großer Herausforderungen wie zerstörter Produktionsanlagen und Materialmangel, konnte das Unternehmen in den 1950er Jahren wieder Fuß fassen und wuchs mit der wirtschaftlichen Erholung Deutschlands.
Herausforderungen und Insolvenz: In den 1960er Jahren musste sich Laco, wie viele traditionelle Uhrenhersteller, der Konkurrenz durch Quarzuhren stellen. In den frühen 1990er Jahren führte dies zur Insolvenz. Doch das Unternehmen überlebte dank des anhaltenden Interesses an hochwertigen, mechanischen Uhren und wurde erfolgreich restrukturiert.
Heutige Position: Heute ist Laco wieder eine respektierte Marke, bekannt für ihre Qualität, klassisches Design und Zuverlässigkeit. Das Unternehmen hat sich auf die Herstellung von Fliegeruhren spezialisiert und genießt international Anerkennung.
Unser Besuch begann in einem stilvoll eingerichteten Showroom, der sowohl Historie als auch Moderne präsentierte. Nach einer herzlichen Begrüßung und einer kurzen Einleitung zur Firmengeschichte begann die Besichtigung.
Begleitet wurde die Besichtigung von Mascha Harbor, einer motivierten jungen Uhrmacherin von Laco. Sie berichtet auch auf dem Hauseigenen Youtube Kanal https://www.youtube.com/@LacoUhrenmanufaktur über Uhrentechnik und ist dem ein oder anderen bestimmt schon bekannt.
Lagerbereich: Im Lagerbereich wurden wir von der sorgfältigen Organisation und der akkuraten Aufbewahrung der Teile beeindruckt. Hier fühlten wir uns wie Kinder im Paradies der Uhren. Jedes Teil hat seinen Platz.
Montage und Feinregulierung: In der Werkstatt sahen wir erfahrene Uhrmacher bei der Arbeit. Hier werden mit viel Geduld, Erfahrung und ruhigen Händen die einzelnen Teile zusammengefügt. Die Zeiger werden auf das Werk gesetzt und im nächsten Schritt mit dem Gehäuse Verheiratet. Schritt für Schritt zur fertigen Traumuhr. Besonders beeindruckend war die Feinregulierung der Uhrwerke, die vor dem Einbau durchgeführt wird, um eine hohe Ganggenauigkeit zu gewährleisten. Aus persönlicher Erfahrung können wir bestätigen, dass die angegebenen Gangwerte oft sogar noch übertroffen werden. Auch wir durften mit uns zur Verfügung gestellten Uhrmacherwerkzeug selbst Hand anlegen und Teile an einem extra für die Werksführung bereitgestelltem Werk ein und ausbauen.
Gravur und Qualitätssicherung: In der Gravurabteilung konnten wir sehen, wie moderne Lasertechnik individuelle Kundenwünsche umsetzt. Hier erhielten wir personalisierte Uhrmacherwerkzeuge als Geschenk von Laco. Anschließend besichtigten wir die Druckprüfungsanlagen zur Sicherstellung der Wasserdichtigkeit der Uhren und die Qualitätskontrolle, die jede Uhr durchläuft.
Im Uhrenbeweger werden die Uhren nochmal auf Abweichung geprüft
Lehrwerkstatt: In der Lehrwerkstatt zeigte uns ein langjähriger Uhrmachermeister, was angehende Uhrmacher bei Laco lernen. Es war beeindruckend zu sehen, wie viel Wert auf die Ausbildung gelegt wird.
Die Werksführung endete viel zu schnell, und wir fanden uns im wunderschönen Showroom wieder, wo wir mit Dario und Sarah den Tag Revue passieren ließen. Wir bedanken uns herzlich beim gesamten Laco-Team für den unvergesslichen Tag und den nachfolgenden Austausch.
Laco bietet für jede Preiskategorie etwas Passendes. Ob Einsteigermodelle wie die Augsburg mit preisgünstigem Myota-Automatiklaufwerk über individuell zusammengestellte Flieger Pro mit hochwertigen Schweizer Werken oder von Hand gealterten Uhren die extra auf Vintage getrimmt werden – die Qualität überzeugt in allen Fällen. Wir freuen uns darauf, in Zukunft verschiedene Laco-Modelle vorzustellen. Angefügt noch einige Bilder meiner Privaten Laco Augsburg über die es in kürze ebenfalls einen Einzelbericht mit Fotostrecke geben wird.
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